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07.07.2015 | Pressemitteilung

24-Stunden Kitas müssen Ausnahme bleiben

Von: Mona Finder

 

„Eine Kinderbetreuung rund um die Uhr darf es nur in Ausnahmefällen geben“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler und ergänzt: „Hierzu könnte zum Beispiel eine Kindertagespflegeperson gefördert werden, die eine Betreuung zu Hause im gewohnten Umfeld des Kindes ermöglicht.“

Grundsätzlich begrüßt die AWO die Initiative von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, die Zeitphasen außerhalb der üblichen Betreuungszeiten in den Blick zu nehmen. „In jedem Fall ist immer in erster Linie das Wohl des Kindes zu berücksichtigen.

Ziel muss es sein, dass sich die Arbeitswelt auf die Bedürfnisse von Eltern und ihren Kindern einlässt und nicht anders herum.“ Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist unverändert eine der großen politischen Herausforderungen. So lassen viele Kitas durch ihre sehr begrenzten Öffnungs- und vielen Schließzeiten keine Vollbeschäftigung von Eltern zu.

Auf der anderen Seite lässt sich die vom Arbeitsmarkt an die Berufstätigen gestellte Anforderung, flexibel, mobil und verfügbar zu sein, zunehmend schwerer mit Fürsorgeaufgaben vereinbaren. An dieser Stelle sieht die AWO dringenden Handlungsbedarf: „Familien brauchen Zeit und Gestaltungsspielraum, sie brauchen gemeinsame Zeit am gleichen Ort“, erklärt Stadler.

Ein wichtiger Schritt wäre es, für die Kindertagespflege bundesweit vergleichbare rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen zu entwickeln, damit diese quantitativ und qualitativ ausgebaut und weiterentwickelt werden kann. So zum Beispiel stellt sich auch die Frage der Arbeitsbedingungen in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei den Betreuungspersonen, die selber häufig Eltern sind. „Es ist ein Vorstoß, der viele Fragen offen lässt, die im Sinne des Wohlbefindens von Kindern und Familien diskutiert und geregelt werden müssen“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende abschließend.

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