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07.09.2015 | Pressemitteilung

AWO begrüßt erste Ergebnisse des Koalitionsgipfels

Von: Jennifer Rotter

 

„Das war das lang erwartete deutliche Signal der Bundesregierung“, lobt Brigitte Döcker das Ergebnis des gestrigen Koalitionstreffens. Demnach werden sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um die Situation der Flüchtlinge zu verbessern. „Wir benötigen nun ein Konzept, das das gesamte Leben der Menschen in den Blick nimmt und nicht nur ihre erste Unterbringung“, fügt Döcker hinzu. Den Ersatz des Taschengeldes durch Sachleistungen lehnt die AWO ab. „Ziel muss es sein, die Menschen in die Lage zu versetzen, ihr Leben selbst zu gestalten. Eine bessere Strategie gegen Rechtsextremismus gibt es nicht“, ist Döcker überzeugt.
Kritisch bewertet die AWO das bisher viel zu zögerliche Handeln von Politik und Verwaltung. So hätten erst die Bürgerinnen und Bürger gezeigt, wie echte Willkommenskultur aussieht: unvoreingenommen, herzlich, menschlich. Für die Zeit nach der ersten Unterbringung fordert die AWO Handlungskonzepte. So muss es den Flüchtlingen ermöglicht werden, die deutsche Sprache zu lernen und eine gute Gesundheitsversorgung zu bekommen. Die Kinder und Jugendlichen müssen in den Kitas und Schulen gute Förderung und Bildung erfahren können. Besonders die Betreuung und Beschulung der jungen Flüchtlinge von denen viele traumatische Erfahrungen durchleben mussten, ist keine Aufgabe, die nebenbei erledigt werden kann. Die Beschäftigten der betroffenen Einrichtungen müssen durch mehr Personal und entsprechende Schulungen unterstützt werden.
Beim Koalitionstreffen viel zu kurz gekommen, ist nach Ansicht der AWO das Thema bezahlbarer Wohnraum. „Die politischen Entscheidungsträger haben das Thema sozialer Wohnungsbau lange Zeit sträflich vernachlässigt – das rächt sich jetzt“, stellt Brigitte Döcker fest und fügt hinzu: „Wir benötigen bezahlbaren Wohnungen für alle Bürgerinnen und Bürger. Hier muss dringend gehandelt werden.“ Zu begrüßen sei hingegen die Initiative der Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles, die Arbeitsmöglichkeiten für Menschen aus den Balkanländern zu vereinfachen. „Bei allen Bemühungen den Flüchtlingen Schutz und eine Perspektive zu geben, ist aber klar, dass Deutschland die Flüchtlingskrise nicht allein lösen kann. Wir brauchen eine europäische Lösung“ erklärt Döcker abschließend.

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