Entstigmatisieren und ideologiefrei diskutieren
Auf diesen bedeutenden Schritt in der Drogenpolitik hatte sich die Ampel-Regierung in Berlin im Koalitionsvertrag verständigt. Burkhard Blienert, seit dem 12. Januar 2022 Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen der Bundesregierung, äußerte sich auf der im selben Monat stattfindenden AWO-Tagung folgendermaßen: „Wir brauchen eine neue Sicht auf die Drogen- und Suchtpolitik in Deutschland, eine Entstigmatisierung von Drogenkonsument*innen und eine ideologiefreie Diskussion über die besten Wege einer guten Drogenpolitik.“
Regulieren und schützen
Die AWO begrüßt die geplante Freigabe von Cannabis für Erwachsene, denn damit wird zukünftig ein regulierter Markt geschaffen, der zum einen den Gebrauch von Cannabis für Erwachsene ohne strafrechtliche Folgen ermöglicht und zum anderen alle Aspekte der Produktion und der Abgabe von Cannabis regelt. Die Legalisierung des Cannabiskonsums bei Erwachsenen sollte einen effektiven Schutz von Jugendlichen vor den Risiken und Schäden des Cannabiskonsums beinhalten. Beim Gesetzgebungsverfahren sollten anerkannte Expert*innen insbesondere aus der Drogen- und Suchthilfe mit einbezogen werden. Der AWO Bundesverband e.V. signalisierte die Bereitschaft hier seine Expertise einzubringen.