MBE

MBE-Lobbyarbeit mit Erfolg

Mit viel Engagement konnte die bundesgeförderte Migrationsberatung für erwachsene Zuwander*innen (MBE) die Herausforderungen des Jahres 2022 meistern.

Foto: Der Bedarf an Beratungsangeboten für erwachsene Migrant*innen nahm im vergangenen Jahr deutlich zu.
 

Enormer Mehrbedarf an Unterstützung

Im Jahr 2022 erlebte die bundesgeförderte Migrationsberatung für erwachsene Zuwander*innen (MBE) einige Überraschungen und Herausforderungen. Aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar 2022 kamen viele Geflüchtete aus der Ukraine auch nach Deutschland, wo sie sehr schnell als neuer Personenkreis für die Beratungsstellen anerkannt wurden.

Diesem Mehrbedarf an beratenden Unterstützungsleistungen durch erfahrene Kolleg*innen der MBE-Träger wurde durch eine befristete Aufstockung an Bundesmitteln ab der zweiten Jahreshälfte Rechnung getragen. Trotz Fachkräftemangel konnten die AWO-Gliederungen weitestgehend alle hierfür kurzfristig zur Verfügung gestellten Mittel durch die Gewinnung neuer qualifizierten Mitarbeiter*innen oder im Wege von Stundenaufstockungen nutzen und damit weitere Kapazitäten für die Beratung von Ratsuchenden schaffen. Der Beratungsbedarf vor Ort war enorm. In dieser Zeit erwiesen sich wieder einmal die Beratungsstrukturen der MBE als essentiell, zuverlässig und leistungsfähig und damit als unerlässlicher Bestandteil zur Integration von Eingewanderten.

Solidarischer Schulterschluss

Mitte des Jahres erreichte die Verbände völlig unerwartet die Mitteilung, dass der Haushaltstitel zum neuen Haushaltsjahr 2023 um insgesamt rund 16,5 Millionen Euro gekürzt werden sollte. Das Unverständnis und Entsetzen waren auf allen Seiten groß, da das Ende des Ukraine-Krieges und seiner Fluchtbewegung noch lange nicht in Sicht war und die Beratungstermine häufig auf lange Zeit hin ausgebucht waren.  

Umgehend wurden konzertierte Lobbyaktivitäten auf allen Arbeitsebenen und verbändeübergreifend initiiert. Dabei war der bereits lange feststehende bundesweite MBE Aktionstag am 14. September 2022 ein wichtiges Datum, um mit politischen Akteur*innen ins Gespräch zu kommen und auf die gesellschaftspolitische Bedeutung, vorhandene Expertise und vorzuweisende Erfolge der Migrationsberatungsdienste aufmerksam zu machen. Viele Berater*innen, Abteilungsleitungen, Geschäftsführer*innen von AWO Gliederungen haben Bundestagsabgeordnete und Netzwerkpartner zu Gesprächen eingeladen, großartige Pressearbeit geleistet und dafür Sorge getragen, dass die Migrationsberatung mit ihren vielfältigen Aufgaben noch bekannter (im Sozialraum) wurde. Auch das AWO Präsidium und der AWO Vorstand haben sich mit Abgeordneten der Bundesparteien getroffen und mehrfach eindringlich auf die unverantwortliche Kürzungsabsicht des MBE Haushaltstitels und die damit verbundenen Konsequenzen hingewiesen. Gemeinsam mit den MBE Partnerverbänden der BAGFW wurden Schreiben verfasst, welche an Fraktionsspitzen, Staatssekretär*innen und Haushälter*innen gerichtet wurden.

Die große Mühe und Bereitschaft, mit unermüdlichem Engagement, Professionalität und Kreativität die vorgesehene Haushaltskürzung abzuwenden, hat sich gelohnt. Bereits Ende September 2022 kam die positive Nachricht, dass die im Raum stehende Mittelkürzung nicht nur zurückgenommen wird, sondern im Gegenteil geringfügig erhöht wurde, um damit dem Mehrbedarf aufgrund der anhaltenden Fluchtbewegungen, nicht nur aus der Ukraine, Rechnung zu tragen. Die Erleichterung war bei allen spürbar, nicht zuletzt auch den Ratsuchenden. Die Fluchtbewegung hat zum Winter nochmals deutlich zugenommen und der Beratungsbedarf ist unverändert hoch.

2022 hat verdeutlicht, was im solidarischen Schulterschluss mit allen AWO Mitarbeitenden, ungeachtet ihrer Funktion, und gemeinschaftlich mit den Partnerverbänden der BAGFW tatkräftig erreicht werden kann.

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