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28.01.2016 | Pressemitteilung

AWO Tagung zu unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Von: Mona Finder

 

In Deutschland befinden sich nach Angaben des Bundesverwaltungsamtes derzeit fast 70.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in der Obhut der Jugendhilfe. „Die Aufnahme und Betreuung von allein geflüchteten Kindern und Jugendlichen adäquat zu bewältigen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler warum der AWO Bundesverband die gestern zu Ende gegangene zweitägige Fachtagung „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge bei uns“ durchgeführt hat. Im Mittelpunkt standen Anforderungen und Konzepte für eine gute Betreuung und Förderung.
Durch die seit dem 01.11.2015 geltende Quoten-Verteilung sind bundesweit alle Kommunen aufgefordert, angemessene Einrichtungen aufzubauen, um eine entsprechende Aufnahme und Versorgung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen sicherzustellen. Die AWO nimmt diese Herausforderungen vielerorts an und betreibt bereits viele Einrichtungen für diese Kinder und Jugendlichen.
Nach einer Einführung in die relevanten rechtlichen Grundlagen nahm der Erfahrungsaustausch hinsichtlich der Entwicklung von Einrichtungskonzepten großen Raum ein. Erfahrene Fach- und Leitungskräfte brachten ihr Wissen zu dem Thema mit ein. Die Zuständigkeit der Jugendhilfe ist unumstritten und angesichts des Durchschnittsalters von 16 Jahren verbleibt nur wenig Zeit, die Jugendlichen bei ihrem Ankommen in Deutschland zu begleiten. Als positiv hervorgehoben wurde die hohe Einsatz- und Lernbereitschaft der Jugendlichen. Klar wurde, dass es wichtig sei, Zeit für Gespräche zu haben, die Ziele der Jugendlichen zu erkennen und sie zu befähigen, diese zu erreichen.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden alternative Entwürfe der Unterbringung, Unterstützung und Begleitung, wie zum Beispiel das Modell Gastfamilie betrachtet und die Frage der Übernahme von Vormundschaften vertieft. Die Veranstaltung war der Auftakt für weitere Tagungen, auf denen wichtige Themen vertieft werden müssen. „Insbesondere haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende für die Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen zu gewinnen und zu qualifizieren sowie ausreichend angemessenen Wohn- und Betreuungsraum bereitzustellen werden die großen Herausforderungen der Zukunft sein“, ist der AWO Bundesvorsitzende sicher.

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