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23.10.2015 | Pressemitteilung

EU-Sondergipfel

Von: Jennifer Rotter

 

Am kommenden Sonntag treffen sich in Brüssel die Staats- und Regierungschefs zu einem EU-Sondergipfel. Geladen sind auch die EU-Anrainerstaaten des Westbalkans.
„Wir erleben derzeit im Süden Europas eine humanitäre Katastrophe. Angesichts der dramatischen Lage der geflüchteten Menschen müssen die Staats- und Regierungschefs nicht nur langfristig, sondern vor allem kurzfristige Vereinbarungen herbeiführen. Die Menschen benötigen jetzt Hilfe. Nationale Interessen müssen jetzt deutlich hinter dem Anspruch zurück bleiben, endlich menschenwürdig auf die Herausforderungen infolge der vielen geflüchteten Menschen zu reagieren“, erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker.
Mit großer Sorge betrachtet der Verband die menschenunwürdigen Verhältnisse an den Grenzübergängen in Südosteuropa.
Die Arbeiterwohlfahrt macht sich für die Menschen stark, die Krieg und Elend erlebt haben und hier und in der gesamten EU das Recht auf eine anständige, menschenwürdige Behandlung haben. Ziel muss es sein, die aktuell unter erheblichem Druck stehenden Länder auf dem Balkan zielgerichtet zu unterstützen.
Die Hoffnung darauf, dass die geflüchteten Menschen schnell weiterziehen, ist keine Lösung und die betroffenen Staaten brauchen offensichtlich tatkräftige Hilfe. Deshalb müssen die EU Mitgliedsstaaten mehr Zelte, Betten, Personal und finanzielle Mittel für eine menschenwürdige Behandlung in diesen Ländern bereitstellen. Praktische Hilfe jetzt aus Brüssel, wäre die angemessene Antwort auf die aktuelle Situation.
„Das Bauen von Zäunen und Mauern ist der hilflose Versuch globale Veränderungen aufzuhalten, die nicht aufzuhalten sind. Die Länder, die diese Politik der Abschottung bewusst nicht betreiben, brauchen unsere volle Unterstützung bei der Aufnahme und Versorgung der Schutzsuchenden“, sagt Döcker. Es ist aber auch die Verantwortung aller EU Staaten, menschenwürdige Bedingungen zu schaffen und auf die zweifellos großen, neuen Herausforderungen wertebewusst zu reagieren.
„Wir vertrauen darauf, dass der Gipfel mittel- bis langfristigen Lösungen weiterhin diskutiert und letztlich tragfähige Kompromisse gefunden werden“, schließt Döcker ab.

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