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02.10.2019 | Pressemitteilung

Neues Qualitätssystem in der stationären Altenpflege startet

Von: BAGFW

 

Als wichtigen Meilenstein in der stationären Pflege bewertet die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) das neue indikatorengestützte Qualitätssystem anlässlich seines Starts.

„Das neue Verfahren stärkt die Fachlichkeit in der Pflege, indem es den professionell Pflegenden mehr Verantwortung im Prozess Qualitätssicherung überträgt. Die Einrichtungen erhalten dadurch mehr Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Pflegequalität“ betont BAGFW-Geschäftsführer Dr. Gerhard Timm. „Endlich geht es um Ergebnisqualität. Der Pflegebedürftige steht im Zentrum der Betrachtungen.“

Das Verfahren zur Qualitätssicherung in der stationären Altenpflege wurde grundsätzlich neu aufgelegt. Eigens zum Zweck der umfassenden Datenerhebung wurde eine sogenannte Datenauswertungsstelle eingerichtet, welche die von den Einrichtungen erfassten Daten sammelt, prüft und auswertet. Auf Grundlage dieser Daten erhalten die Einrichtungen einen Feedback-Bericht, den sie für das interne Qualitätsmanagement nutzen können.

„Wir wissen aber auch, dass die Einführung des Systems aufgrund der vielen Neuerungen vor allem für die Einrichtungen eine große organisatorische Herausforderung darstellt und versuchen hier soweit es geht zu unterstützen“, so Timm weiter. „Es lohnt sich für alle Beteiligten. Das entwickelte Verfahren ist abgestimmt und anschlussfähig an das neue Strukturmodell der Pflegedokumentation sowie an den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff. Nach Abschluss der Erprobungsphase leistet das Verfahren durch die Veröffentlichung der Ergebnisse einen Beitrag zu mehr Transparenz für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen.“

Hintergrund: Im Rahmen des Projektauftrages „Entwicklung und Erprobung von Instrumenten zur Beurteilung von Ergebnisqualität in der stationären Altenhilfe“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entwickelte Dr. Klaus Wingenfeld vom Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld in den Jahren 2009-2010 einen grundsätzlich neuen Indikatorenansatz zur Qualitätsbeurteilung in der Pflege. Mit dem Pflegestärkungsgesetz II wurde sodann 2015 ein Auftrag an die Pflegeselbstverwaltung gesetzlich festgeschrieben, das indikatorengestützte Verfahren einzuführen sowie die externen Qualitätsprüfungen und die Qualitätsdarstellung für die Öffentlichkeit neu aufzulegen. Folglich reformierte die Selbstverwaltung das gesamte Qualitätssystem in der Pflege.

Der Start des Verfahrens der Indikatorenerhebung stellt in diesem Sinne den Auftakt dar. In der BAGFW wurden seit Anfang des Jahres mehr als 400 Multiplikatoren*innen zum neuen System ausgebildet. Zudem steht auf der Webseite eine umfangreiche Informationssammlung zum Thema „Qualitätsindikatoren in der stationären Pflege“ zur Verfügung.

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