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Schellenberg

Prof. Dr. Ernst Schellenberg

*20.02.1907 –  † 06.06.1984

Aus einfachen Verhältnissen stammend wurde Ernst Schellenberg am 20. Februar 1907 in Berlin geboren. Nach einer Berufsausbildung im Versicherungswesen arbeitete er bei einer Sozialversicherung und promovierte 1933 nach einem Studium an der Deutschen Hochschule für Politik als Dr. rer. pol.

1946 folgte er dem Ruf der Humboldt-Universität zu Berlin und trat eine Professur für Versicherungswesen an . Bis 1948 war er Direktor des Instituts für Sozialpolitik und Versicherungswesen der Humboldt-Universität.

Nach seinem Eintritt in die SPD 1948 wurde Schellenberg stellvertretender Abteilungsleiter für Sozialwesen im Magistrat von Groß-Berlin.

Von 1952 bis 1976 war er Mitglied des Deutschen Bundestags und übernahm 1957 den Vorsitz des Bundestagsausschusses für Sozialpolitik. Von 1960 bis 1973 gehörte er dem SPD-Parteivorstand an und wurde 1969 stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.

Ernst Schellenberg gilt als Initiator der Rentenreform von 1957. Als Direktor der Versicherungsanstalt Berlin, der Krankenversicherungsanstalt sowie der Allgemeinen Ortskrankenkasse in Berlin kannte er die Praxis in der Verwaltung der Versicherungsanstalten und formulierte bereits während seiner Lehrtätigkeit Anfang der fünfziger Jahre die Grundgedanken der späteren Sozialpolitik. In der SPD arbeitete er später maßgeblich an dem „Sozialplan für Deutschland“ mit, welcher die gesellschaftspolitische Entwicklung deutlich anregte.

Bemerkenswert waren seine Reden im Deutschen Bundestag. Als profunder Kenner der Materie attackierte er häufig derart die Regierung, dass der „...Arbeitsminister mehr als einmal eingeschüchtert den Kopf einzog“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21.1.1957).

Ernst Schellenberg starb im Alter von 77 Jahren am 6. Juni 1984 in Berlin.

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