Akademie

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10 Jahre Kunst des Führens

Mit der Zertifikatsreihe zur Personalführung feierte 2022 eines der erfolgreichsten Bildungsangebote der Wilhelm-Schmidt-Bundesakademie der AWO Jubiläum.

Als 2013 die AWO Bundesakademie das erste Mal die dreiteilige Weiterbildung „Die Kunst des Führens – Erfolgreiche Personalführung in sozialen Organisationen“ in ihr Programm aufnahm, hatte wohl niemand erwartet, dass dies eines der erfolgreichsten Bildungsangebote der Akademie werden würde. Inzwischen haben sich in 21 Durchgängen ca. 280 Führungskräfte weitergebildet und auch das aktuelle Angebot ist bereits wieder ausgebucht.

Was macht den Erfolg dieser Zertifikatsreihe aus?

Bedingt durch den anhaltenden Fachkraftmangel gewinnt Führung an Bedeutung. Sie kann ein Magnet für ein motiviertes Team sein, jedoch auch Anlass für eine Kündigung bieten. Von daher ist eine Weiterentwicklung von Führungskompetenzen immer eine Investition in die Zukunft und stärkt die Organisation. Diese Erkenntnis gab und gibt der Qualifizierung Rückenwind. Die anhaltend gute Qualität der Reihe umfasst folgende Bausteine:

Inhalt – ein umfassender und gut aufbereiteter Blick auf das Thema Führung

In den drei Modulen dieser Fortbildungsreihe werden die anspruchsvollen Aspekte der Führungsarbeit umfassend, gut strukturiert und aufeinander aufbauend betrachtet. Die Komplexität des Führungsblickes steigt innerhalb der einzelnen Abschnitte der Reihe:

  • Im Modul 1 geht es um den eigenen Führungsstil und die Persönlichkeitsentwicklung als Führungskraft, also um das Ich.
  • Modul 2 befasst sich mit der Personalführung im Verhältnis zum einzelnen Mitarbeitenden.
  • In Modul 3 wird der Blick auf das eigene Team gerichtet und u.a. der Zusammenhang zwischen Team-, Personal- und Organisationsentwicklung beleuchtet.

Dabei wird immer großen Wert auf eine praxisnahe Betrachtung gelegt, was durch ein Praxisprojekt aktiv unterstützt wird. Entscheidend ist ebenfalls, dass es um differenziertes Führen geht. Also keine rezeptartigen Vorschläge, sondern heterogen entwickelte Betrachtungen und Handlungsoptionen, die sowohl die Führungspersönlichkeit als auch den*die Mitarbeitenden und die Organisation im Fokus haben.

Flexibilität – die Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Bedarfe

In den zurückliegenden Jahren wurden nicht nur die einzelnen Themen inhaltlich im Hinblick auf die aktuellen Anforderungen geschärft, sondern auch formale und organisatorische Änderungen an der Zertifikatsreihe vorgenommen. Somit konnten die Bedarfe der Teilnehmenden stärker berücksichtig werden. Dazu auch mehr im Folgenden.

Dozentin – Garantie für eine qualitativ hochwertige Vermittlung

Seit Beginn wird die Fortbildungsreihe mit Insa Alea Böhme von einer Dozentin geleitet, die aufgrund ihrer großen Erfahrung und umfangreichen fachlichen Kenntnisse flexibel auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer*innen eingehen kann. Die Teilnehmenden werden unterstützt, sich selbst zu reflektieren und verschiedene Perspektiven einzunehmen. Unterschiedliche Führungstheorien werden in praxisrelevanten Zusammenhängen dargestellt. Der Methodenreichtum ist fast unermesslich und fördert einen fachlichen und informellen Austausch sowie langanhaltende Wirkungseffekte.

Was hat sich im Laufe der Zeit geändert?

In den letzten Jahren ist es wichtiger geworden, sowohl die „klassischen“ Führungsinstrumente als auch „aktuelle“ Führungskonzepte verbindend darzustellen. Wichtig ist es dabei, aus den Klassikern passendes Führungswerkzeug zu filtrieren und aus neuen Konzepten übertragbare Ansätze gut zu verstehen und einordnen zu können.

Um dem Bedarf der Teilnehmenden nach einer vertieften Behandlung der Themen Kritikgespräche und Konfliktarbeit gerecht zu werden, wurden diese Bereiche ausgelagert und als gesondertes Seminar erfolgreich angeboten. Außerdem werden Themen im Hinblick auf die „Notlagen“ in der Sozialen Arbeit, wie z.B. Mitarbeiterbindung und Resilienzfähigkeit stärker hinterfragt und diskutiert.

Um den Prozess der Reflexion stärker in den beruflichen Alltag einzubinden, wird im Praxisprojekt von den Teilnehmenden nun nicht mehr eine Abschlussarbeit erstellt, sondern ein Tagebuch geführt, in dem sie bestimmte Situationen aus ihrem Arbeitsalltag festhalten. Einen Auszug hieraus lesen sie dann zum Abschluss der Fortbildung vor. Diese Änderung war ein voller Erfolg, denn die Lesung stellt nun ein richtiges „Highlight“ dar.

Seit 2020 wird die Reihe auch in einer Online-Variante angeboten. Dabei arbeitet die Dozentin mit einem speziellen Online-Tool, das es ihr auch in diesem Format ermöglicht, die Fortbildung mit verschiedenen Methoden abwechslungsreich und interaktiv zu gestalten.

Wichtige Themen der Teilnehmenden

Welche Aspekte dem*der Einzelnen besonders wichtig waren, ist teilweise sehr unterschiedlich. Wiederholt genannt werden folgende Aspekte:

  • Konkrete Fallarbeit und vertrauensvoller Austausch
  • Fragearten und dialogisches Interview für Gesprächsführung
  • Herausforderndes Verhalten in der Führung der Mitarbeitenden
  • Reinventing Organisations – Durchbrüche für personelle und organisationale Entwicklung
  • Diagnose von Teams
  • Rollen in Veränderungsprozessen
  • Paradigmenwechsel in der Führungsarbeit

Worin liegt nun die Kunst des Führens?

Die Kunst des Führens muss immer wieder neugestaltet und hinterfragt werden – ein lebenslanger Prozess, der neue Herausforderungen mit sich bringt und keinen Stillstand erlaubt. Reflexionsfähigkeit und Perspektivenwechsel sind unabdingbare Voraussetzungen, um am Ball zu bleiben und Freude am Führungshandeln zu behalten. Die ‚Top Five‘ der Kunst des Führens sind aus unserer Erfahrung:

  1. Ambivalenzen erkennen und annehmen, um sich darin bewusst zu bewegen
  2. von den eigenen Konzepten Abstand nehmen und sich von den (Lösungs-)Möglichkeiten der Mitarbeiter*innen überraschen lassen
  3. aus dem täglichen Multihandeln aussteigen und Freiräume suchen
  4. sich über das Unperfekte freuen, um damit zu arbeiten
  5. den Paradigmenwechsel verstehen und umsetzen könnenvon einer steuernden Führung hin zu einer ermöglichenden Führungvon individueller Macht hin zum Teilen der Machtvon „Ich schaff das schon!“ hin zu „Wer kann mich beraten?“von „Ich muss alles können!“ hin zu „Was können wir alles zusammen?“

Auf diesem herausfordernden Weg zu einer erfolgreichen Führungskraft kann diese Fortbildungsreihe „einen schützenden, inspirierenden, ermutigenden, stärkenden und hoffentlich auch erkenntnisreichen Raum schaffen“ (Zitat Insa Alea Böhme).

In diesem Sinn arbeiten wir gemeinsam daran, dass diese Fortbildung auch in den nächsten 10 Jahren noch Führungskräfte in ihrer anspruchsvollen Tätigkeit wirkungsvoll unterstützt.

(Wir danken Frau Böhme für die inhaltliche Zuarbeit zu diesem Artikel.)

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