Energiekrise

Energiekrise

Gemeinsam aus der Krise wachsen

Die Teuerungswelle hat auch die AWO und ihre Einrichtungen hart getroffen. Doch innovative Lösungen und klare Forderungen machen deutlich: Wir bekommen angesichts der Energiekrise keine kalten Füße.

Infolge des russischen Angriffskriegs sind die Energiepreise 2022 stark gestiegen – mit schweren Auswirkungen auf die Menschen und die Wirtschaft in Deutschland. Besonders soziale Einrichtungen leiden unter den Preissteigerungen, vor allem im Bereich Wärme, aber auch bei Grundnahrungsmitteln und anderen Sachkosten. Eine nicht repräsentative Erhebung, an der je zur Hälfte AWO-Einrichtungen und Dienste der Diakonie teilnahmen, ergab ein drastisches Bild: Im Durchschnitt aller Befragten gingen die Energiekosten um 62 Prozent nach oben – und bei einem Fünftel der Einrichtungen hatten sie sich im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als verdoppelt.

Die Rettungsschirme und Entlastungspakete der Bundesregierung nahmen die Freie Wohlfahrtpflege zunächst nicht in den Blick: Wie bereits in der Pandemie wurden erst gewinnorientierte Branchen bedient. Doch der Druck, den die AWO gemeinsam mit den Kollegialverbänden der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege aufbauen konnte, zeigte Wirkung: Ende Oktober 2022 schlug die Expert*innen-Kommission „Gas und Wärme“ der Bundesregierung schließlich auch Hilfen für gemeinnützige Einrichtungen vor. Ein Etappen-Erfolg, da die Umsetzung von zusätzlichen Programmen in den Ländern noch immer stockt und die Fördertöpfe nur für Einrichtungen zugänglich sind, die auf Bundesebene durch die Sozialkassen refinanziert werden.

Neben dem Einsatz für mehr staatliche Unterstützung war vor allem eines angesagt: schnelle, unkomplizierte Hilfe für die AWO-Gliederungen und Einrichtungen zu organisieren. Hier kam der AWO ihr langjähriges Engagement für Nachhaltigkeit und Klimaschutz zugute – denn praktische Maßnahmen wie Energieberatungen und Handreichungen zum ressourcenschonenden Arbeiten waren bereits vorhanden. Mit der Verabschiedung des Ziel- und Maßnahmenplans Klimaschutz im März 2022 wurden auch die Ambitionen der AWO im Bereich der Gebäudeenergie konkretisiert – die langfristige Arbeit am Thema Energieeffizienz zahlt sich also in der Krise aus.

Der Austausch mit den Gliederungen und Einrichtungen steht für den Bundesverband dabei an erster Stelle. Was brauchen die Kolleg*innen vor Ort? Wie können wir ihre Erfahrungen und Bedarfe in die Entscheidungsprozesse einbringen? Da längst nicht alle Probleme gelöst sind, beschäftigten diese Fragen den Bundesverband auch weiterhin.

Denn: Der Rahmen, den Bund und Länder gesetzt haben, reicht nicht aus. Um die Energiekosten für die Wohlfahrtspflege auch langfristig tragfähig zu halten, müssen Energieeffizienz und dezentrale Energieerzeugung in der sozialen Infrastruktur mit mehr Tempo vorangebracht werden. Beratungsangebote für Einrichtungen – wie die AWO sie bereits umsetzt – müssen bedarfsgerecht finanziert und ausgebaut werden; Klimaschutz und die Erschließung erneuerbarer Energiequellen (z.B. durch Photovoltaik) müssen in die Regelfinanzierung der sozialen Dienste aufgenommen werden. Nur so kann die Wohlfahrtspflege nachhaltig aus der Energiekrise herauswachsen.  

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